Schutzmaßnahmen für Hund und Katze - zu Hause und im Urlaub
Von März bis Oktober haben sie in Deutschland Saison - Zecken
und ihre Entwicklungsstadien. In Gräsern, Büschen und Sträuchern
der Laub- und Mischwaldareale lauern sie auf eine Blutmahlzeit.
Ihre Opfer, Vögel, Säugetiere und den Menschen, schädigen sie
nicht allein durch Blutentzug. Bis zu 50 Prozent dieser Parasiten
sind mit dem Erreger der sogenannten Lyme-Borreliose infiziert,
den sie beim Saugakt mit abgesondertem Speichel auf ihren Wirt
übertragen.
An der Lyme-Borreliose, einer bakteriellen Infektion, können
Mensch und Hund erkranken. Gelenkentzündungen mit schmerzenden
Gliedmaßen und Bewegungsstörungen sowie zeitweiliges Fieber mit
gestörtem Allgemeinbefinden kennzeichnen das Krankheitsbild.
Inzwischen ist für Hunde ein Impfstoff gegen die
Lyme-Borreliose in Deutschland zugelassen worden.
Zur Immunisierung sind 2 Impfungen im Abstand von
3-5 Wochen erforderlich. Zur Erstimpfung soll der
Hund mindestens 12 Wochen alt sein.
Bei
Katzen sind die Krankheitsanzeichen noch wenig bekannt. Doch auch
ihr Abwehrsystem muss sich mit dem Erreger auseinandersetzen. Dies
zeigen Blutuntersuchungen, die auch zur Diagnose der Erkrankung
durchgeführt werden. Die Behandlung erfolgt bei Mensch und Tier
durch Antibiotika, die über mindestens 14 Tage verabreicht werden
müssen.
Zur Verminderung des Infektionsrisikos sollten Hunde und Katzen
nach jedem Freilauf gründlich abgesucht und von den drei bis vier
Millimeter großen, schwarz oder braun gefärbten Zecken befreit
werden. Haben die Blutsauger ihre Opfer erreicht, sind sie oft
mehrere Stunden auf der Wirtsoberfläche unterwegs, um eine geeignete
Ansaugstelle zu finden. Bevorzugt werden gefäßreiche, dünnhäutige
Stellen an Kopf, Hals, Schulter und Achsel. Auch bereits in der
Haut verankerte Zecken können noch erfolgreich an der Erregerübertragung
gehindert werden. Die Speichelsekretion beginnt frühestens zwei
Stunden nach dem Ansaugen. Mit einer speziellen Zeckenzange lassen
sich die Insekten erfassen und unter sanftem Zug aus der Haut
drehen. Keinesfalls sollte man sie zuvor mit Öl abtöten, denn
gerade im Todeskampf setzen Zecken ihren möglicherweise infektiösen
Speichel ab.
Neben der manuellen Zeckenabwehr kommen in der tierärztlichen
Praxis speziell gegen Zecken gerichtete Wirkstoffe zur Anwendung.
Diese Arzneimittelzubereitungen in Form von Halsbändern, Puder,
Spray, Tropflösung oder Badeflüssigkeit können Haustiere in zeckenreichen
Arealen wirksam schützen.
Wer mit seinem Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien, die
Südschweiz oder Ungarn bereisen will, sollte die Zeckenbekämpfung
ganz oben auf den Urlaubsplaner setzen. In diesen Ländern wird
der Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen. Im Mittelmeerraum
ist zudem eine Doppelinfektion mit dem Erreger der Ehrlichiose
möglich. In beiden Fällen handelt es sich um Blutparasiten, die
ein bis drei Wochen nach der Übertragung Fieberschübe mit gestörtem
Allgemeinbefinden, Blutarmut und Blutharn auslösen können. Im
fortgeschrittenen Krankheitsstadium entsteht Blutarmut. Treten
solche Krankheitszeichen nach einer Urlaubsreise auf, sollte der
behandelnde Tierarzt auf den vorangegangenen Auslandsaufenthalt
aufmerksam gemacht werden.
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