Tiergesundheit
Der zuckerkranke Hund
Lebensqualität dank Insulin
Als Volksleiden des Menschen ist sie wohl bekannt, die Zuckerkrankheit
Diabetes mellitus. Aber auch der Hund im mittleren bis höheren
Alter kann unter dieser Stoffwechselerkrankung leiden. Bei unkastrierten
Hündinnen wird sie viermal häufiger gesehen als bei Rüden. Pudel,
Dackel und verschiedene kleinere Terrierrassen sind stärker betroffen
als große Hunde.
Die Medizin kennt unterschiedliche Mechanismen, die zum Bild der
Zuckerkrankheit führen. Die beim Hund vorherrschende Form beruht
auf einem Insulinmangel und ist mit dem Jugenddiabetes des Menschen
vergleichbar.
Zucker ist der Hauptenergielieferant des Körpers. Er wird aus
den Kohlehydraten der Nahrung gewonnen. In Form von Glukose wird
er auf dem Blutweg den einzelnen Körperzellen als Energiequelle
zugeführt. Insulin heißt das Schlüsselhormon, das für den Transport
der Blutglukose in die Körperzellen sorgt.
Dem zuckerkranken Hund fehlt dieses Hormon in ausreichender Menge.
In seinem Blut steigt der Glukosegehalt zunehmend an. Schließlich
wird der wertvolle Energieträger sogar über den Harn ausgeschieden,
während die Körperzellen gleichzeitig in ein Energiedefizit geraten.
Als Folge entsteht eine schwere Stoffwechselentgleisung, die schlimmstenfalls
den Tod bedeuten kann.
Wird die Zuckerkrankheit frühzeitig erkannt,
lässt sie sich in
der Regel durch Zufuhr von Insulin erfolgreich behandeln.
Erste Alarmzeichen, die der Hundebesitzer bei seinem Tier wahrnehmen
kann sind ein übersteigertes Trinkbedürfnis und vermehrtes Wasserlassen.
Der Körper versucht damit, den überschüssigen Blutzucker auszuscheiden.
Der gleichzeitig vorherrschende Energiemangelzustand ruft Heißhunger
hervor. Trotzdem nehmen die Tiere ab, da die zugeführte Energie
nicht genutzt werden kann. Das Fell wird stumpf, die Tiere ermüden
leicht. Häufig kommt es zum Erbrechen, bei dem Wasser und Körpersalze
verloren gehen. Eine bekannte Spätfolge ist die Linsentrübung,
die auf eine Ernährungsstörung des Organs zurückzuführen ist und
die zur Erblindung führt.
Die Therapie des Diabetes erfordert vom Hundebesitzer sehr viel
Disziplin und die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit dem
Tierarzt. Der zuckerkranke Hund benötigt in aller Regel für den
Rest seines Lebens tägliche Insulininjektionen, die der Tierbesitzer
nach Anleitung des Tierarztes selbst verabreicht. Zusätzlich
muss eine strenge Diät nach einem festen Fütterungszeitplan eingehalten
werden. Wird diese Behandlung konstant und konsequent durchgeführt,
sichert sie die uneingeschränkte Lebensqualität des zuckerkranken
Hundes über Jahre hinaus.
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