Tiergesundheit


Haut und Haarkleid

Pflege von Haut- und Haarkleid

Für Gesundheit und Wohlbefinden eines Hundes ist die Pflege des Fells unerlässlich. Falls Sie die täglichen 10 Minuten, die das Ausbürsten erfordert, nicht erübrigen können, sollten Sie keine langhaarige Rasse wählen. Die meisten Hunde wehren sich zunächst gegen das Ausbürsten.
Bei kleinen Hunden erleichtert man sich die Pflege, wenn man das Tier auf einen Tisch stellt, auf den eine trittsichere Unterlage gelegt wird. Das Festhalten am Halsband erleichtert das Bürsten und Kämmen bei Rassen, die intensiverer Pflege bedürfen. Durch tägliches Ausbürsten wird bei kurz- und langhaarigen Rassen der Schmutz entfernt und das Wachstum neuer Haare gefördert.

Das Schneiden oder Scheren des Haarkleids lässt sich erlernen, allerdings nicht ohne Übung unter sachkundiger Anleitung. Im Allgemeinen ist es einfacher, diese Aufgabe einem Fachmann mit geschultem Auge und ruhiger Hand zu überlassen, der das Haarkleid Ihres Hundes kürzen kann, ohne das Tier dabei zu beunruhigen.Sie selbst können aber darauf achten, dass lange Haare im Bereich der Augen und der Ohren gekürzt werden, damit der Hund frei sehen kann und damit der äußere Gehörgang nicht von Haaren zugedeckt wird. In der Umgebung des Afters kann es sinnvoll sein, Haare aus hygienischen Gründen kurz zu halten. An den Pfoten sollten die Haare nicht weit über Ballen und Krallen hinausstehen. Hierbei ist es wichtig, die Haare nur glatt über den Ballen und nicht dazwischen zu schneiden, weil sonst die empfindliche Haut zwischen den Zehen durch Haarstoppel gereizt wird. Bürsten reicht normalerweise aus, um Schmutz und Staub zu entfernen.
Wenn der Hund aber durch Schlamm gestapft oder im Winter über salzige Wege gelaufen ist, ist es notwendig, die Pfoten mit Wasser zu waschen und gründlich abzutrocknen.
Ein Vollbad benötigt der Hund nicht regelmäßig. Es gibt allerdings Situationen, da reicht die Reinigung des Haarkleids mit der Bürste nicht aus, zum Beispiel wenn sich der Hund in etwas für ihn besonders Wohlriechendem, für unsere Nase aber eher Abstoßendem gewälzt hat. Dann muss der Hund ein Bad nehmen. Dabei wird mit Hilfe der Brause das Haarkleid mit lauwarmen Wasser nass gemacht. Anschließend wird ein mildes Haarshampoo einmassiert. Besonders bewährt hat sich das angenehm anzuwendende DermaLite-Shampoo oder das MalAcetic-Shampoo.
Nach kurzer Einwirkzeit wird das Shampoo gründlich aus dem Haarkleid ausgespült. Zum Trocknen eignen sich dicke Handtücher. Kurzhaarige Hunde kann man damit kräftig abreiben, bei langhaarigen sollte das Wasser aus den Haaren nur herausgedrückt und mit einem Handtuch aufgesaugt werden. Mit dem Föhn oder durch den Aufenthalt in einem warmen Raum (empfindliche Hunde) wird der Hund vollständig getrocknet.
Neben reinen Pflegeprodukten gibt es auch Shampoos, die sich zur Behandlung verschiedener Hauterkrankungen eignen. Zur Unterstützung des physiologischen Haarwachstums empfiehlt sich die Nahrungsergänzung mit Cani-Concept Haut+Haar.

Ohrpflege

Hunde verfügen über ein scharfes Gehör. Sie vernehmen Laute, die so leise sind, dass wir Menschen sie noch gar nicht hören. Hunde sind auch fähig, sehr hohe Töne wahrzunehmen. Das Ohr ist ein wichtiges Sinnesorgan für den Hund.
Die Ohren einiger Hunde benötigen jedoch regelmäßige Pflege, damit keine Entzündungen des Gehörgangs entstehen. Bei einigen Hunderassen, dazu gehören besonders die Pudel, wachsen Haare im Gehörgang.

Die Haare verstopfen den Gehörgang, so dass Ohrenschmalz nicht nach außen entweichen und Luft von außen eindringen kann. Es entsteht ein feuchtes Klima im Gehörgang, in dem bestimmte Bakterien und Pilze gut gedeihen und eine Entzündung hervorrufen können. Daher müssen die Haare regelmäßig von einer darin geübten Person herausgezupft werden.

Manche Hunde habe lange Haare, die den Gehörgang von außen abdecken. Diese Haare müssen regelmäßig abgeschnitten werden, damit die Gehörgangöffnung frei bleibt. Hunde mit Schlappohren neigen zu Gehörgangsentzündungen, weil die Ohrmuschel die Öffnung abdeckt. Dadurch fehlt die Belüftung. Manch andere Hunde, darunter auch Hunde mit Stehohren, besitzen einen zu engen Gehörgang. Auch dadurch kann der Luftaustausch behindert sein und eine Entzündung begünstigt werden.
Hunde mit Gehörgangsentzündung schütteln oft den Kopf und kratzen mit den Hinterpfoten am betroffenen Ohr. Manche halten sogar den Kopf auf die Seite mit dem kranken Ohr nach unten. Dann heißt es: sofort zum Tierarzt. Durch eine Gehörgangsspiegelung kann oft schon die genaue Diagnose gestellt werden. Manchmal findet die Tierärztin oder der Tierarzt auch einen Fremdkörper, zum Beispiel eine Granne (Teil einer Getreideähre) im Gehörgang.

Auch Gehörgangmilben können auf diese Weise erkannt werden. Man sollte nur die Umgebung des Gehörgangs und die Innenseite der Ohrmuschel selbst reinigen. Die Säuberung mit Instrumenten überlassen Sie am besten Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt. Je nach Diagnose werden dann Salben, Tropfen oder Reinigungslösungen (sehr gründlich und schonend zugleich ist der Kamillen-Ohrreiniger oder MalAcetic Otic) mitgegeben, die Sie selbst anwenden können.



Hauterkrankungen

Zahlreiche Ursachen für eine Hauterkrankung sind bei Hunden bekannt:

Krankheitserreger, die die Haut direkt befallen; hierzu gehören Parasiten, Pilze und Bakterien
Innere Erkrankungen einschl. Allergien und Hormonstörungen
Nährstoff-Mangel
Umweltgifte
Tumoren

Weil es so viele verschiedene Ursachen für Hauterkrankungen gibt und weil die Veränderungen von Haut und Haaren dabei oft ähnlich aussehen, kann man in vielen Fällen nicht auf Anhieb sagen, welcher Grund vorliegt.
Deshalb wird die Tierärztin/ der Tierarzt von Fall zu Fall spezielle Untersuchungen durchführen, um die genaue Ursache zu ermitteln.



Häufige Ursachen für Hauterkrankungen werden im Folgenden vorgestellt:

Flöhe

Ursache und Übertragung:
Die blutsaugenden Flöhe sind kleine, schmale und flügellose Insekten. Der Hund kann vom Hunde- oder Katzenfloh und seltener auch von anderen Floharten befallen werden.

Die weiblichen Flöhe legen die Floheier ins Fell des Hundes ab, die dann überwiegend zu Boden fallen. Sie gelangen meist dorthin, wo das Tier ruht, auf den Liege- oder Schlafplatz.

Aus dem Flohei entsteht die Flohlarve, daraus entwickelt sich die Flohpuppe, aus der schließlich ein erwachsener Floh schlüpft. Nur die erwachsenen Flöhe saugen Blut.

Krankheitsanzeichen:
Die Flohstiche führen zu Hautentzündungen im Bereich der Stichstellen. Häufig entwickeln Hunde gegen den Flohspeichel eine Allergie. Im Bereich des Rückens und der Hinterläufe entsteht dann eine juckende Hautentzündung mit Krusten und Schuppen.

Vorbeugung und Behandlung:
Die Flohbehandlung am Hund selbst kann z.B. durch Insektizidhalsbänder, durch Insektizidsprays oder durch Insektizidtropfen, die auf die Haut zu träufeln sind, erfolgen. Eine Alternative zur äußerlichen Behandlung ist die Verabreichung von Tabletten gegen Flöhe bzw. die Flohentwicklung.
Daneben sollten auch die „heranwachsenden“ Flöhe aus der Umgebung des Hundes entfernt werden. Dafür eignet sich häufiges Wischen der Böden und Fußleisten, Waschen der Tücher, Decken und Matratzen, auf denen der Hund gerne verweilt und gründliches Staubsaugen der Teppiche und Polstermöbel. Vor dem Saugen kann eine Mottenkugel oder der Rest eines gekürzten Flohhalsbandes in den Staubbeutel gelegt werden.
Bei starkem Flohbefall kann ein FlohEntwicklungshemmer die Flohbekämpfung in der Wohnung unterstützen. Ein tierärztlich verordnetes Spray wird dann im Bereich der Liegeplätze des Hundes auf die nichtabwaschbaren Oberflächen (z.B. Teppiche und Polster) bis in die Ecken und Ritzen versprüht. Achten Sie darauf, dass Kinder nach Möglichkeit keinen Zugang zu den behandelten Flächen haben.
Hunde, die ein Insektizidhalsband tragen oder die kürzlich mit einem äußerlichen Flohmittel behandelt wurden, sollten nicht von kleinen Kindern gestreichelt werden!



Milben

Am häufigsten ist der Befall mit Ohrmilben. Daneben können Hunde auch mit Cheyletiella-, Demodex- oder Sarcoptes-Milben befallen sein. Je nachdem, um welche Milbe es sich handelt und wie stark der Befall ist, unterscheiden sich auch die Veränderungen von Haut- und Haarkleid. Ohrmilben erkennt der Tierarzt oft schon mit der Ohruntersuchungslampe und Cheyletiella-Milben mit dem Vergrößerungsglas in den Haaren. Zum Nachweis von Demodex- und Sarcoptes-Milben sind sogenannte Hautgeschabsel erforderlich. Dabei schabt die Tierärztin/ der Tierarzt mit einer Klinge die oberflächlichen Hautschichten mit den darin vermuteten Milben ab. Die Probe kann dann unter dem Mikroskop untersucht werden. Die Art der Behandlung des Milbenbefalls hängt von den nachgewiesenen Milben ab.



Zecken

Ursache und Übertragung:
Wenn wir mit unseren Hunden durch tiefes Gras oder entlang von Büschen spazieren gehen, können sie außer in den Wintermonaten leicht Opfer von Zecken werden. In Deutschland ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) am häufigsten. Neben anderen Ixodes-Arten (Igel- und Fuchszecke), die ebenfalls auch Hunde befallen können, kommt seltener die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) vor.
Aus den von weiblichen Zecken in der Umwelt abgelegten Eiern entwickeln sich zunächst Larven. Daraus werden Nymphen, die später zu erwachsenen Zecken werden. Larven, Nymphen und erwachsene Zecken sind jeweils auf eine Blutmahlzeit bei einem Wirtstier angewiesen und können zwischendurch sehr lange Zeit ohne Nahrung in der Natur aushalten. Die hungrigen, augenlosen Zecken sehen über spezielle Sensoren nur hell und dunkel. Für die Erkennung des Wirtstieres, z.B. Hund, können sie Erschütterungen, Kohlendioxid, Wärme und Körpergerüche orten. Nach Übertritt auf den Hund, sucht die Zecke oft einige Stunden nach einer geeigneten Stelle für den Saugakt. Das ist oft hinter den Ohren, am Hals, zwischen Beinen und Rumpf sowie am Schwanzansatz. Nach einer Vorbereitungszeit von bis zu einem Tag dauert der anschließende Saugvorgang einige Tage.

Zeckenstiche bleiben beim Hund meist unerkannt, führen manchmal aber zu Entzündungen im Bereich der Stichstelle. Die große Gefahr entsteht nicht durch die Zecke selbst, sondern durch die von ihr beim Saugakt übertragenen Krankheitserreger.

Durch Zecken übertragene Krankheiten:
Für die beim Menschen durch ein zeckenübertragenes Virus hervorgerufene, sehr gefürchtete Hirnhautentzündung (FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist der Hund nur selten empfänglich.

In ganz Deutschland ist allerdings ein großer Anteil der Zecken mit Borrelien befallen. Viele Hunde kommen nach Zeckenbiss mit diesen Erregern in Kontakt. Meist verläuft die Übertragung von Borrelien auf den Hund ohne schwerwiegende Symptome. In einigen Fällen können BorrelienInfektionen allerdings schwere Gelenk und Nervenerkrankungen verursachen. Die als Borreliose bezeichnete Erkrankung mit Symptomen wie Mattigkeit, Fieber und zum Teil wechselnder Lahmheit ist nicht leicht von anderen Krankheiten abzugrenzen.
Ein Blut-Schnelltest auf Antikörper gegen Borrelien schließt nur bei negativem Ergebnis (keine Antikörper nachweisbar) die Borreliose mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Das positive Ergebnis (Antikörper nachweisbar) ist hingegen wenig aussagekräftig, weil viele gesunde Hunde über Antikörper verfügen. Dies ist auch ein Hinweis dafür, dass zahlreiche Hunde die Infektion offenbar schadlos überstehen. Durch eine rechtzeitig eingeleitete Therapie mit geeigneten Antibiotika lässt sich Borreliose in vielen Fällen heilen.

Vorbeugung und Behandlung:
Sie können einiges tun, um Ihren Hund vor Zecken und den durch sie übertragenen Krankheitserregern zu schützen:
Kürzen Sie im Sommer die Haarpracht besonders bei Langhaarrassen. Suchen Sie Ihren Hund täglich im Rahmen der üblichen Fellpflege auch nach Zecken ab. Besonders an den oben beschriebenen Lieblingsstellen der Zecken. Lösen Sie alle Zecken ab. Bereits festgesaugte Zecken werden mit einer spitzen Pinzette oder einer Zeckenzange direkt über der Hautoberfläche gefasst und herausgezogen. Öl oder andere Mittel sollten nicht dazu verwendet werden.
Achten Sie auch darauf, bei der Entfernung den Körper der Zecke nicht zu quetschen, weil dadurch Krankheitserreger in den vorhandenen Stichkanal gelangen können. Anschließend können Sie diese Stelle mit einem PVP-Jodhaltigen Tierarzneimittel oder einem alkoholischen Desinfektionsmittel behandeln. Zum Schutz von Hunden gegen Zecken sind wirksame Tierarzneimittel (Acarizide) in Form von Halsbändern, Sprays oder Tropfen zum Aufträufeln auf die Haut (Spoton-Präparate) zu empfehlen.
Die nur für die Anwendung am Hund zugelassenen Wirkstoffe Permethrin oder Deltamethrin wirken zusätzlich abschreckend auf Zecken (Repellentwirkung), so dass sie sich oft gar nicht erst festsaugen. Auch andere Wirkstoffe wie z.B. Fipronil (nicht beim Kaninchen einsetzen!) wirken meist sehr gut gegen Zecken.
Beachten Sie die empfohlenen Wiederholungen der Behandlung. Halsbänder auf der Basis von Tetrachlorvinphos wirken erst einige Tage nach Anlegen gegen Zecken, verfügen dafür aber über eine recht lange Wirksamkeit.



Hautpilze

Ursache und Übertragung:
Der häufigste Erreger von Hautpilzerkrankungen beim Hund ist der Dermatophyt Microsporum canis. Seltener werden die Pilze Trichophyton mentagrophytes und Microsporum gypseum gefunden. Die Infektion erfolgt über bestimmte Pilzteile (Arthrosporen oder Hyphen), die sich an Haaren oder Schuppen infizierter Tiere befinden. Tiere können sich folglich durch Körperkontakt infizieren.
Außerdem werden die Hauptpilze durch die infizierte Umgebung der Tiere (z.B. Teppiche, Polster, Schlafkörbe, Decken) sowie über Zubehör für die Tierpflege (z.B. Kämme, Bürsten) übertragen. Pilzerkrankungen werden durch bestimmte Faktoren wie Stress, zuvor bestehende Hauterkrankungen auch durch Flohbefall, beengte Unterbringung bei wenig Auslauf, Wurmbefall, sowie andere die Immunabwehr schwächende Erkrankungen begünstigt.

Krankheitsanzeichen und Diagnose:
Die klassischen aber nicht immer vorhandenen Zeichen sind runde, sich nach außen ausbreitende und teilweise zusammenfließende Hautveränderungen.
In der Mitte dieser Veränderungen heilt die Haut häufig ab und wird dabei etwas dunkler als die Umgebung.
Weil die Haarbälge entzündet sind, werden die Haare geschädigt, werden stumpf, brechen oder fallen aus. Schuppen und Krusten können vorhanden sein. Diese Krankheitsanzeichen sind jedoch nicht „typisch”, denn z.B. auch Demodex-Parasiten oder Bakterien können dieselben Symptome hervorrufen.
Deshalb wird die Tierärztin/ der Tierarzt weitere Untersuchungen vornehmen. Die Untersuchung des Haarkleids mit speziellem UV-Licht im abgedunkeltem Raum bringt einige Microsporum-Pilze zu typischem Leuchten entlang der Haarschäfte.
Hautschuppen und Haare können direkt mit dem Mikroskop auf bestimmte Pilzteile (Arthrosporen) untersucht werden. Zur Erkennung und Bestimmung der Pilze wird außerdem meist eine Pilzkultur angelegt. Im Probenmaterial vorhandene Pilze wachsen dabei auf einem speziellen Pilznährboden. Nach einigen Tagen wird so die Diagnose gefestigt und der Pilz unter dem Mikroskop bestimmt.
Sofern weitere Hunde, Katzen oder kleine Heimtiere im selben Haushalt leben, sollten alle tierärztlich kontrolliert werden. Denn es gibt auch Tiere, die Pilze übertragen, ohne sichtbar krank zu sein. Das gilt besonders für Langhaarkatzen.

Behandlung:
Die lokale Behandlung eines bestimmten Hautbereiches mit einem pilzwirksamen Mittel ist nur selten ausreichend. Häufig befinden sich die mit bloßem Auge unsichtbaren Pilzsporen bereits an anderen Körperstellen, so dass eine Ganzkörperwaschung mit einem tierärztlich verordneten Pilzmittel erforderlich wird. Besonders bei langhaarigen Hunden empfiehlt sich vorher ein Kürzen der Haare auf etwa 3 mm Länge mit einer Schermaschine mit Aufsteckkamm. Dadurch wird infiziertes Haarmaterial entfernt. Außerdem wird so die Haut pilzhemmend belichtet und belüftet und kann leichter behandelt werden. Oft wird dem Hund zusätzlich ein einzunehmendes Medikament verordnet. Wichtig ist außerdem die Entseuchung der Umgebung des Hundes. Dazu wird Material wie Kamm, Bürste oder Korb z.B. mit einer Jod-Flüssigseife gründlich gereinigt oder mit kochendem Wasser behandelt. Decken oder Tücher, mit dem der Hund regelmäßig Kontakt hat, werden am besten gekocht oder beseitigt. In hochgradigen Fällen müssen sogar Teppiche, Polster und andere Oberflächen im Wohnbereich aufwendig mit speziellen Pilzmitteln desinfiziert werden.

Bedeutung für den Menschen:
Alle oben genannten Pilze können auch auf den Menschen übertragen werden! Gerade bei Menschen mit schlechter Immunabwehr kann sich eine gefährliche Pilzerkrankung entwickeln. Daher sollten die tierärztlichen bzw. ärztlichen Anweisungen konsequent beachtet werden.



Atopie

Es gibt viele Hunde, die eine Überempfindlichkeit gegenüber in die Haut eingedrungenen Stoffe (z.B. Blütenstaub, Gräser, Pollen oder Milben) besitzen. Der Fachmann nennt diese allergische Erkrankung Atopie. Meist entwickelt sich eine stark juckende Hautentzündung mit oder ohne Haarausfall. Symptome wie beim menschlichen Heuschnupfen, wie häufiges Niesen und Tränen, kommen nicht so häufig vor, auch Asthma ist selten. Das beste für den Hund wäre natürlich, wenn man die allergieauslösenden Substanzen kennen würde, dann könnte man sich bemühen, den Hund von diesen fernzuhalten. Das ist aber gar nicht so einfach. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie sich genaue Vermerke machen, zu welchem Zeitpunkt und zu welcher Gelegenheit die Probleme am stärksten sind. Oft tritt die Allergie durch über die Haut aufgenommene Stoffe nämlich saisonal auf und ist bei Pflanzenpollen zunächst abhängig von der Blütezeit. Durch Allergie-Tests kann es gelingen, die allergieauslösenden Substanzen zu finden.
In diesem Fall kann eine Desensibilisierung helfen. Dabei werden dem Hund planmäßig sehr geringe Mengen des allergieauslösenden Stoffes (Allergen) gespritzt. Nach einiger Zeit tritt in vielen Fällen eine deutliche Linderung ein. Sollte diese Behandlung nicht in Frage kommen, gibt es moderne Tierarzneimittel z.B. auf der Basis von Ciclosporin, die in der Regel gut helfen. In schwerwiegenden Fällen kann auch eine niedrig dosierte Kortisongabe erwogen werden. Unterstützend wirken regelmäßige Waschbehandlungen mit Shampoos auf der Basis von Hafermehl wie das gut verträgliche DermAllay-Shampoo.



Futterallergie

Neben der bereits beschriebenen Flohbiss-Allergie und der Atopie soll noch die Futterallergie erwähnt werden. Man versteht darunter eine Überempfindlichkeit gegen Stoffe im Futter. Meist sind tierische oder pflanzliche Eiweiße die Allergieauslöser, aber auch andere Substanzen in der Nahrung können Allergien verursachen. Der Juckreiz ist für eine Futterallergie charakteristisch. Hautentzündungen sind mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Manchmal leiden die betroffenen Hunde gleichzeitig unter einer allergischen Darmentzündung. Zur Klärung, ob es sich wirklich um eine Futterallergie handelt, stellt die Tierärztin/der Tierarzt eine Diät zusammen, die wenige definierte Nahrungsstoffe beinhaltet. Diese Diät muss konsequent 8 Wochen lang gefüttert werden, und zwar ausschließlich; selbst ein Leckerchen aus einem anderen Futter ist dann nicht erlaubt. Dafür besteht eine große Chance, dass der Hund seinen quälenden Juckreiz durch diese Diät los wird.



Übermäßige Schuppenbildung

Bis zu einem gewissen Grad sind Schuppen ganz normal. Sie entstehen durch die ständige Abschilferung der oberflächlichen Hautzellen. Von innen wachsen wieder neue nach. Auf diese Weise erneuert sich die Hautoberfläche ständig. Eine Störung dieses Reifungsvorgangs kann zu vermehrter Schuppenbildung führen. Bei der übermäßigen Schuppenbildung unterscheidet man die trockene Form von der öligen. Bei der trockenen Form rieseln die Schuppen wie Flocken zu Boden. Bei der öligen Form verbinden sich Schuppen und Talgdrüsenfette miteinander und bilden eine öligfettige Masse, die auf der Haut und im Haarkleid festklebt. Wenn sich diese Fette zersetzen, kann ein unangenehmer Geruch entstehen.
Es gibt Hunde, die zu vermehrter Schuppenbildung ohne erkennbare ursächliche Erkrankung oder einen Mangel neigen. Bei vielen Hunden aber kann die Tierärztin/der Tierarzt eine Ursache für die vermehrte Schuppenbildung finden und gezielte Behandlungsmaßnahmen empfehlen.

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