Tiergesundheit


Kastration

Die Kastration des Katers

Der Kater wird etwa im Alter von 6 bis 8 Monaten geschlechtsreif. Viele Kater beginnen zu diesem Zeitpunkt auch mit dem Harnspritzen.

Bei der Kastration werden beide Hoden chirurgisch entfernt.

Es gibt einige gute Gründe, Kater zu kastrieren:

1. Das Harnspritzen zur Duftmarkierung wird in den meisten Fällen vermieden, auch bei älteren Katern.
2. Der besondere Geruch des Katerurins verschwindet bereits nach 24 Stunden.
3. Freilaufende kastrierte Kater sind in der besonders geschlechtsaktiven Zeit in der ersten Jahreshälfte nicht so unfallgefährdet, weil sie weniger herumlaufen.
4. Das Problem der Überbevölkerung herumstreunender Katzen wird nicht vergrößert.
5. Kastrierte Kater kämpfen seltener mit Artgenossen, werden weniger oft verletzt und deshalb nicht so häufig mit Viren (z.B. FIV) angesteckt.

Es gibt aber auch Einwände gegen die Kastration:

1. Kastrierte Kater neigen zu Übergewicht. Das stimmt in manchen Fällen, kann aber meist durch Maßhalten bei der Fütterung verhindert werden.
2. Der Kater entwickelt sich äußerlich nicht wie ein richtiger Kater.Das ist eine Geschmacksfrage. Wer möchte, dass der Kater ein katertypisches Aussehen erlangt, darf die Kastration erst nach 12 oder 18 Monaten durchführen lassen, muss aber bis dorthin die erwähnten Probleme erdulden.
3. Das Verhalten des Katers verändert sich nach der Kastration. Das ist ohne Zweifel der Fall, betrifft aber in erster Linie das geschlechtsorientierte Verhalten. Anhaltende Störungen der Psyche infolge der Kastration dürften die Ausnahme sein. Manche Kater suchen nach der Kastration eher die Nähe des Menschen.
4. Die Operation ist ein Risiko. Die Kastration erfolgt inVollnarkose, die im Allgemeinen gut vertragen wird. Komplikationen sind selten.


Die Kastration der Kätzin

Die Kätzin wird ungefähr im Alter von 6 - 10 Monaten oder auch später geschlechtsreif.
In der ersten Jahreshälfte ist die Geschlechtsaktivität besonders groß. Zu den typischen Verhaltensweisen gehört, dass sie in dieser Zeit über den Rücken rollt. Deshalb nennt man diese Periode der Zeugungsbereitschaft bei der Kätzin Rolligkeit.

Bei der Kastration werden beide Eierstöcke (Ovarien) chirurgisch entfernt.

Folgende Gründe sprechen für die Kastration:

1. Durch den Verlust der Zeugungsfähigkeit der Kätzin kann sie mit männlichen Tieren zusammengehalten werden, ohne trächtig zu werden.
2. Bei freilaufenden Katzen wird das Problem der Überbevölkerung herumstreunender Katzen nicht noch vergrößert.
3. Die Rolligkeit kann für eine Katze sehr belastend sein, wenn es nicht zu einer Trächtigkeit kommt. Die in der Wohnung gehaltene Katze wird, wenn sie nicht mit einem Kater zusammenkommt, in sehr kurzen Abständen hintereinander immer wieder rollig. Der damit verbundene Stress belastet nicht nur die Kätzin selbst, sondern auch andere Tiere und den Menschen.
4. Wenn die Kätzin frühzeitig kastriert wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Milchdrüsentumoren erkrankt.

Gegen die Kastration der Kätzin gibt es folgende Bedenken:

1. Kastrierte Kätzinnen neigen zur Gewichtszunahme. Das trifft in manchen Fällen sicher zu, kann aber meist durch Maßhalten bei der Fütterung verhindert werden.
2. Die Kätzin kann nie wieder Junge bekommen. Das stimmt. Man sollte sich frühzeitig überlegen, ob man Nachwuchs von einer Katze haben will. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte die Kastration nicht durchgeführt werden.
3. Das Verhalten ändert sich. Auch für die Kätzin gilt, dass besondere, geschlechtsabhängige Verhaltensweisen nachlassen. Das hat aber keine negativen Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden. Mit der Operation selbst verbundener Stress und Schmerz führt kaum zu anhaltenden psychischen Störungen. Einige Kätzinnen suchen nach der Kastration eher die Nähe des Menschen als vorher.
4. Die Operation ist ein Risiko. Die Narkose wird von gesunden Kätzinnen im Allgemeinen gut vertragen. Im Gegensatz zum Kater ist bei der Kätzin zur Kastration eine chirurgische Eröffnung der Bauchhöhle notwendig.
5. Komplikationen sind jedoch sehr selten und lassen sich weitgehend vermeiden, wenn die Katze in jungem Alter und nicht während der Rolligkeit oder während der Trächtigkeit kastriert wird.


Sterilisation anstelle einer Kastration?

Bei der Sterilisation werden im Gegensatz zur Kastration nicht beide Eierstöcke entfernt, sondern nur die Eileiter durchtrennt. Die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone bleibt erhalten. Die Kätzin wird weiterhin rollig. Gerade deshalb ist von der Sterilisation abzuraten! Die ständige, nicht zur Trächtigkeit führende Rolligkeit belastet die Kätzin viel stärker als der durch die Kastration herbeigeführte Mangel an Hormonen.

Die Pille für die Katze als Alternative zur Kastration?

Es gibt eine Hormonpille speziell für Tiere, die ein Gestagen enthält. Erwachsene Kätzinnen erhalten wöchentlich die Pille. Dadurch wird die Rolligkeit verhindert, und die Kätzin wird nicht empfängnisbereit. Diese Methode der Kontrazeption kann über viele Jahre angewandt werden, sie erfordert jedoch die termingerechte Eingabe der Pille und eine gute Beobachtung der Kätzin. Wenn die Tablette ausgespuckt oder erbrochen wird, hat sie keine Wirkung mehr.

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