Tiergesundheit

Kinderkrankheiten der Katze - Wurmbefall
Was kann entzückender sein als verspielte, lebensfrohe Katzenkinder?
Damit sich die kleinen Stubentiger ungestört entwickeln können,
sollten zweibeinige Katzeneltern den wichtigsten Kinderkrankheiten
ihrer Schützlinge schon frühzeitig zu Leibe rücken.
Bereits in den ersten Lebenstagen infizieren sich viele Katzenwelpen
mit Spulwürmern. Das infizierte Muttertier überträgt die Wurmlarven
mit der Milch auf ihre Jungen. Über die Speiseröhre gelangen die
Larven in den Welpendarm. Dort werden sie geschlechtsreif und
produzieren Wurmeier, die mit dem Katzenkot ausgeschieden werden.
In ihrem Bemühen, sich durch Belecken sauber zu halten, infizieren
sich Jung- und Alttiere mit den Wurmeiern stets aufs Neue. Die
sich aus den aufgenommenen Eiern entwickelnden Larven wandern
auf unterschiedlichen Wegen durch den Katzenkörper, um in den
Darm zu gelangen. Unterwegs können sich einige Larven in der Körpermuskulatur
abkapseln. Sie bilden ein Infektionsreservoir, das immer dann
aktiviert wird, wenn die Körperabwehr nachlässt, zum Beispiel unter
Stress oder während der Trächtigkeit. Dann setzen die Larven ihre
Wanderung fort und gelangen so auch in das Gesäuge.
Hakenwürmer sind ebenfalls häufig bei Jungkatzen anzutreffen.
Ihre Eier werden von infizierten Tieren mit dem Kot ausgeschieden.
In der Außenwelt entwickeln sie sich zu Larven, die sich durch
die Haut in den Körper ihres Wirtes bohren.
Werden die Parasiten nicht frühzeitig ausgemerzt, kümmern die
Jungkatzen, bekommen ein struppiges Fell und wässrigen bis blutigen
Durchfall. Bei ausgewachsenen Katzen kommt es nur selten zu klinischen
Erscheinungen. Als Infektionsüberträger spielen sie aber ebenso
wie die infizierten Jungtiere eine bedeutende Rolle. Denn nicht
nur Katzen sind durch Wurmbefall gefährdet, sondern auch der Mensch.
Insbesondere Kinder, die in engem Kontakt mit Katzen leben, können
Wurmeier oder Wurmlarven aufnehmen und durch wandernde Larven
Gesundheitsschäden erleiden.
Der Infektionsgefahr für Tier und Mensch kann durch ein tierärztlich
kontrolliertes Entwurmungsprogramm vorgebeugt werden.
Wenn die
Möglichkeit besteht, sollte bereits die trächtige Kätzin auf Wurmbefall
untersucht und gegebenenfalls entwurmt werden. Da im Gewebe abgekapselte
Wurmlarven durch die Behandlung nicht erreicht werden können,
müssen etwa 14 Tage nach der Geburt die Welpen und die Mutterkatze
erneut und in regelmäßigen Abständen bis zur Wurmfreiheit behandelt
werden.
Wurmfreie Kätzchen verfügen über ein unbelastetes Immunsystem
und dies ist Voraussetzung, um die Jungtiere im Alter von etwa
acht Wochen gegen Infektionskrankheiten wie Katzenseuche, Katzenschnupfen,
Tollwut und Leukose zu impfen.
[zurück]
|